Samstag, 10. Februar 2007

Gefühlte Bauarbeiten


Wenn es um Gefühle geht kann man keine rationalen Argumente vorbringen um diese Gefühle wieder verschwinden zu lassen. Sie sind einfach da und bleiben auch da. Dies ist normalerweise ein individuelles Phänomen. Es kann aber auch in Gruppen vorkommen. In der arabisch-muslimischen Welt kennt man diese öffentliche Gruppentherapie schon lange. Sie wird gerne zum Wochenende praktiziert und es bleibt meist nicht beim verbalen Ausdruck des Unmuts. Im Gegensatz zur westlichen Demonstrationskultur muss im Nahen Osten Blut fließen. Eine Demo gegen Bauarbeiten kann nur mit Steine werfen beendet werden. Natürlich, wie soll man sonst gegen eine Baustelle vorgehen? Auch wenn das Ziel des Protestes kein nachweisbar rationales Ziel hat. Es ist nur eine gefühlte Bedrohung. Mit Worten ist es nicht getan. Die arabische Kunst der Übertreibung spielt hier eine nicht unwesentliche Rolle. 1001 Baustelle sozusagen.

Was fehlt, ist das entschiedene Verurteilen dieser Vorgänge durch die demokratischen Staaten vor allem im Westen und die Kirchen. Solange sich die islamistische PR darauf verlassen kann, dass alle naiven Schwachköpfe im Westen die Hirnrissigen Argumente der Muftis und Mullahs nachplappern, solange wird der Kampf um Jerusalem mit Gewalt geführt. Und dieser Kampf ist nicht 1967 entschieden worden. Im Gegenteil, seit Israel dem Waqf die Verwaltungshoheit über den Tempelberg überlassen hat ist der ideologische Kampf erst richtig entbrannt. Die israelische Regierung schützt seit dem Juni 1967 alle Religionen in Jerusalem und gewährt allen Zutritt zu ihren heiligen Stätten. Wie würde das im Hamas geführten Ost-Jerusalem aussehen? Kann sich jemand vorstellen, dass Juden in ihre Synagogen gehen dürfen? Wohl kaum. Olmert muss hier standhaft bleiben. Wie letzten Sommer muss klar gemacht werden: Gewalt hat keinen Erfolg! Der Trugschluss des Abzugs aus dem Süd-Libanon und die damit verbundene falsche Erkenntnis Israel würde unter Druck nachgeben, genau so wie der Rückzug aus dem Gaza Streifen ohne bilaterales Abkommen sind politische Fehler, die Hamas und Co. signalisiert haben: Wenn wir nur genug Gewalt einsetzen werden die Israelis nachgeben. Diese Erkenntnis muss erschüttert und widerlegt werden. Nur so kann eine Zukunft gestaltet werden. Solange Hamas oder auch Fatah glauben, sie könnten mit Gewalt etwas erreichen, werden sie ihr nicht abschwören sondern verstärkt auf sie setzen.

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